»W ir hatten den Sarazenen nicht viel entgegenzusetzen, doch einige wenige Schätze konnten wir ihnen dennoch entreißen. So wie diesen hier.«
Er öffnete den Beutel und entnahm ihm ein handspannenlanges silbernes Kruzifix, das in einen ovalen, nıit kleinen roten und blauen Edelsteinen besetzten Rahmen eingefasst war und an der Oberseite eine Öse besaß, durch die eine Kette aus feingearbeiteten und ebenfalls nıit Edelsteinen besetzten Gliedern gezogen war.
»Dies muss eine bedeutende Reliquie sein«, meinte Eginolf und hielt das Kreuz bewundernd und voller Ehrfurcht ins Licht. »Spürt ihr die Kraft, die davon ausgeht? Und sie fühlt sich warm an, als sei sie lebendig!«
Radulf berührte die Kette und nickte, und auch Jost legte vorsichtig seine Hand auf das Kreuz. Im gleichen Moment zuckte ein greller Blitz auf, und die Männer fuhren erschrocken auseinander.

Dan Brown lässt grüßen

Kaum ein Mittelalter-Autor kann der Versuchung widerstehen, zumindest in einem seiner Werke die Tempelritter in den Mittelpunkt der Handlung zu rücken – oder zumindest in die Vorgeschichte. Das gilt für Dan Brown und genauso für Petra Schier, die den ersten Band ihrer »Kreuz-Trilogie« mit einem Abstecher ins Heilige Land beginnt.
Dort teilen sich 1147 drei Tempelritter ein Beutestück, das sie den Sarazenen abgenommen haben, und schwören sich ewige Verbundenheit und Treue.

200 Jahre später wird Elisabeth von Küneburg, eine der beiden Protagonistinnen des Romans, auf die Eifelburg Kempenich in die Obhut eines befreundeten Grafen gegeben. Ihr Vater befürchtet eine Familienfehde auf seiner eigenen Burg - nicht ganz zu Unrecht, denn der Stiefbruder stellt Ansprüche auf Besitz und Grafentitel. Elisabeths Magd Luzia, Tochter eines freien Bauern, begleitet sie dorthin. Überrascht stellen die Frauen fest, dass sie beide einen Teil eines alten Amuletts besitzen. Dem Geheimnis des Schmuckstücks auf den Grund zu gehen, wäre sicherlich ein unterhaltsamer Zeitvertreib für die beiden Frauen. Doch dann hält die Pest Einzug, und eine schwere Zeit beginnt…

Die Autorin

Petra Schier wurde 1978 in Groß-Gerau geboren, studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen und arbeitet seit 2003 als freie Lektorin und Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann und einem Deutschen Schäferhund in der Eifel.
Neben Kurzgeschichten und Einzelromanen veröffentlicht sie Hörbücher für Kinder sowie historische Reihen, dazu jedes Jahr einen Weihnachtsroman, in dem jeweils ein anderer Hund eine wichtige Rolle ist. Unter dem Pseudonym "Mila Roth" bringt Schier die Kurzromanreihe "Spionin wider Willen" heraus, einen regionalen Agententhriller um eine Hausfrau.

Lesermeinungen

• Petra Schier hat mit "Die Eifelgräfin" einen leidenschaftlichen, spannungsgeladenen, historischen Roman geschaffen in dem es an nichts mangelt. Liebe, Leidenschaft, Freundschaft, Zwistigkeiten, Krankheit, Tod und die Pest bringt sie gekonnt zusammen. Flüssig geschrieben und kurzweilig erfährt man so sehr viel vom Burgleben dieser Zeit…
Ricarda Ohligschläger

• Die Handlung ist gut recherchiert, kommt anfangs allerdings erst sehr langsam in Gang, bis sich zum Ende hin dann vieles überschlägt. Hier hätte ich mir kleinere Atempausen gewünscht.
Die Autorin lässt mit ihrem flüssigen und sehr bildhaften Schreibstil ein buntes Bild des damaligen Lebens entstehen, man fühlt sich beim Lesen genau in das Mittelalter versetzt. Die einzelnen Charaktere wurden dabei sehr gut ausgebaut und wirken realistisch, allerdings rückte mir hier die Magd Luzia etwas zu sehr in den Vordergrund.
Bücherwurm

• Petra Schier beschreibt in diesem historischen Roman anschaulich die Lebensumstände und gesellschaftlichen Gepflogenheiten des 14. Jahrhunderts. Es wird ein Porträt der damaligen Gesellschaft im Umgang miteinander gezeichnet. Deutlich kommt heraus, aus welchen Beweggründen die richtige Wahl des Ehepartners getroffen wurde. Elisabeth stellt dabei den Adel und Luzia das gemeine Volk dar. Allerdings schleppt sich dieser Handlungsstrang scheinbar unendlich dahin.
Skatersally

Bewertung:   4,5/5 Amazon


*** Kempenich ***

ist mit knapp 1.900 Einwohnern der größte Ort im oberen Brohltal (Landkreis Ahrweiler, Rheinland Pfalz) und ein staatlich anerkannter Erholungsort im östlichen Randbereich der Hocheifel.
Die Siedlung wurde 1093 erstmals in der Stiftungsurkunde der Abtei Laach urkundlich erwähnt und ist eng verbunden mit der Geschichte der Burg Kempenich und der Herrschaft Kempenich.
In den Jahren 1661 und 1753 haben zwei Brände viele Häuser vernichtet.

Die Ruine der Burg Kempenich ist ein beliebter Ausflugsort, genau wie der Geogarten Engeln an der der Endstation der Brohltalbahn als Teil des Vulkanparks Brohltal / Laacher See.
Die Burg wurde um das Jahr 1200 erstmals erwähnt; sie gehörte bis 1424 den Herren von Kempenich. 1330 kam es zwischen zwei Angehörigen von Kempenich zur Fehde um die Burg, 1424 führte das Aussterben der Familie zu weiteren bewaffneten Auseinandersetzungen um das Erbe.

Bewertung:   4,5/5  Tripadvisor

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