„25 km/h“ mit Bjarne Mädel und Lars Eidinger

Euskirchener Restaurant bald im Kino

25.08.2017 • von Tom Steinicke und Jan Wollenweber


Euskirchen. Sie erleben den Trip ihres Lebens. Die Brüder Georg, gespielt von Bjarne Mädel, und Christian (Lars Eidinger) fahren mit dem Mofa durch Deutschland – und machen auch in Euskirchen Halt.
Sie kehren im griechischen Restaurant Syrtaki ein und wollen sich dort einmal quer durch die Speisekarte essen – so, wie sie es sich als Jugendliche vorgenommen hatten.

Mädel („Stromberg“, „Der Tatortreiniger“, „Mord mit Aussicht“) und Eidinger („Alle anderen“) genießen ihren Dreh für den Kinofilm „25 km/h“ in Euskirchen sichtlich. Sobald die Klappe fällt und die Kameras laufen, sind beide hochkonzentriert.
In den Drehpausen hingegen drehen sie auf und geben sich wie die jungen Burschen, die sie eigentlich schon gar nicht mehr sind – nicht nur im Film. Mädel und Eidinger versuchen, Baustellen-Pylonen aus etwa einem Meter aufeinander zu werfen. Jeder erfolgreiche Wurf wird mit der berühmten „Becker-Faust“ gefeiert.

Nur stilles Wasser

Am Ouzo, der während der Filmaufnahmen permanent auf dem Tisch steht, kann es eigentlich nicht liegen. Denn in den kleinen Gläsern ist kein Anisschnaps, sondern stilles Wasser.

Warum kommen die beiden Schauspieler ausgerechnet in die Kreisstadt mit ihren Mofas? „Wir haben ein typisches griechisches Restaurant gesucht und sind in Euskirchen fündig geworden“, erklärt Felix Eichholz. Er ist bei der Firma „Filmpool“ für die Sichtung der Drehorte zuständig und fährt dafür kreuz und quer durch Nordrhein-Westfalen. „Aber nicht mit dem Mofa“, sagt er schmunzelnd. Die Drehort-Suche beginne immer im Internet.

Über Google werde nach „Mood-Bildern“ – Stimmungsbildern – gesucht, anschließend nehme man die Location genauer unter die Lupe. „Griechische Restaurants werden immer moderner eingerichtet, das Syrtaki ist ein Traum für Traditionalisten“, erklärt Produzent Oliver Ziegenbalg.
Er fügt hinzu: „So sehr wir uns in Euskirchen auch wohlfühlen, der Name der Stadt fällt im Film nicht.“

Begeistert von Euskirchen

Es werden gar keine Städtenamen im Film genannt – nur Regionen. „Der Zuschauer wird sehen, dass die beiden gerade in NRW sind“, versichert Ziegenbalg, der sich von der Zusammenarbeit mit der Stadt Euskirchen begeistert zeigt.
Das Ordnungsamt und andere Stellen der Verwaltung hätten dem Filmteam keine Steine in den Weg gelegt. Außerdem seien die Euskirchener für den Filmdreh sehr aufgeschlossen. „Hier hat man noch richtig Bock auf Filmteams. In Köln oder Berlin sind die Anwohner mitunter nur noch genervt“, berichtet der Produzent im Gespräch mit dieser Zeitung.

Wer beim fertigen Film allerdings genau hinschaut, wird Euskirchener auf der Kinoleinwand entdecken. „Die Komparsen kommen alle aus der Stadt und der Region“, sagt Ziegenbalg. Unter anderem hat die Cousine von Syrtaki-Chef Vasilios Mavridis eine Rolle abgestaubt. Dimitra Nalbanti spielt eine Kellnerin.
Seinen Stammkunden habe er bereits eine Woche im Vorfeld Bescheid gegeben, so Mavridis. Sauer sei keiner gewesen, versichert er. „Die freuen sich eher, dass das Restaurant berühmt wird“, sagt der Grieche.

Die Küche bleibt nicht kalt

Zwar ist das Restaurant während der Dreharbeiten geschlossen, die Küche bleibt am Donnerstag dennoch nicht kalt. Gleich vier Köche sorgen dafür, dass die beiden Hauptdarsteller bei den vielen Szenen, die gedreht werden, immer etwas Frisches und häufig andere Gerichte auf dem Tisch stehen haben – die Brüder wollen sich ja durch die Speisekarte essen.
In dem Kinofilm spielen außerdem unter anderem Wotan Wilke Möhring („Soul Kitchen“), Alexandra Maria Lara („Der Untergang“) und Jella Haase („Fack Ju Göthe“) mit.