S onja Sengers zwölfter Fall beginnt mit einem ungewöhnlichen Telefonanruf - ein Junge, der sich als ihr Enkel ausgibt und dringend Geld braucht.
Die pensionierte Kommissarin, ein Leben lang ledig und kinderlos, lässt sich auf das Spiel ein.

Sie bestellt ihn in ihr Forsthaus am Ende der Stromleitung in Wolfgarten und baut behutsam Vertrauen zu ihm auf. Wie nicht anders zu erwarten, agiert der Junge nicht allein, sondern ist Mitglied einer Gang. Unterdessen wird Sonjas Nachfolgerin Frieda Stein von der Kripo Euskirchen mit dem Mord an einer jungen Frau konfrontiert, die an einem Malkurs in Blankenheim teilgenommen hat. Noch während Frieda und ihre Kollegen die Hintergründe der Tat rekonstruieren, geschieht ein weiterer Mord: Eine Frau, die ein Heilfasten-Seminar in Nettersheim besuchte. Und bei diesen beiden Toten wird es nicht bleiben.
Als es Sonja schließlich gelingt, die geheimen Verbindungen ihres „Enkels“ aufzudecken, liefert sie Frieda unverhofft einen ersten Ermittlungsansatz in der Mordserie.

Rezensionen

• Flott zu lesen, aber keinerlei Spannung. Die Identität des Täters war dennoch überraschend.
Katharina

• Die Ortsbeschreibungen in der Eifel sind gut rübergekommen. Die Handlung könnte etwas mehr "kribbeln" verursachen.
Heika Lülle

• Auch wenn Frieda und Sonja hier nicht auf einer Welllenlänge schwimmen, hat mir der Roman wieder sehr gut gefallen. Auch dass die Mordkommission Euskirchen mit ihren verschiedenen Charakteren diesmal stärker in den Mittelpunkt rückt, belebt den Roman.
Thomas Grafenberg

Bewertung:   4,1/5 Amazon

Carola Clasen

die „Queen of Eifel-Crime“, wurde am 7. Mai 1950 in Köln geboren und arbeitete nach einem Sprachenstudium zunächst einige Jahre als Fremdsprachenassistentin in Belgien. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland veröffentlichte sie einige Kurzgeschichten im Rundfunk und 1998 ihren ersten Eifel-Kriminalroman „Atemnot“.
Ihre Protagonisten ist die eigenwillige Hauptkommissarin Sonja Senger, die in Wolfgarten inmitten des Nationalparks Eifel lebt, in einem „Forsthaus am Ende der Stromleitung“.
Senger löst ihre Fälle auf unkonventionelle und intuitive Art; sie taucht dabei gerne in die Höhen und Tiefen der weiblichen Psyche.


*** Wolfgarten ***

ist ein Ortsteil der Stadt Schleiden, mit seinen 210 Einwohnern nicht gerade der größte. Das Dorf liegt im Kermeter, einem Höhenzug in der Nordeifel inmitten des Nationalpark Eifel.
Eine Sehenswürdigkeit und beliebter Treffpunkt für Wanderer war der alte Feuerwachtturm, der jedoch im Juni 2017 selbst einem Brand zum Opfer fiel.

Die Kleinstadt Schleiden (gut 13.000 Einwohner) hat zwei bedeutende Humanisten hervorgebracht, Johannes Sleidanus sowie Johannes Sturm, und war von 1829 bis 1971 Kreisstadt des eigenen Landkreises Schleiden, bis sie diesen Status im Rahmen einer kommunalen Neugliederung abgeben musste. Spät - aber nicht zu spät - hat sie sich für diesen Verlust revanchiert und nennt sich seit den zweitausender Jahren »Hauptstadt des Nationalparks Eifel«.

Die Grafen von Schleiden

Angesichts einer glanzvollen Geschichte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, von der noch ein imposantes Schloss (mit empfehlenswertem Restaurant) und die Schlosskirche zeugen, ist das zweifellos angemessen: So war Schleiden Mittelpunkt einer eigenen Grafschaft und Bestandteil des Herzogtums Luxemburg.

Industrie-Pionier

Die Nordeifel zeichnet sich durch bedeutende Erzvorkommen aus, die bereits Kelten und Römer angegraben haben. So konnten sich im Schleidener Tal bereits im 19. Jahrhundert eine Reihe metallverarbeitender Unternehmen ansiedeln, von denen die meisten jedoch im Laufe der Zeit ins Ruhrgebiet abgewandert sind. Dort war zwar kein Eisenerz, aber eine Menge Kohle zu holen, und die Infrastruktur auf dem Wasserweg (Rhein und Ruhr) und bei den Bahnanschlüssen deutlich besser ausgebaut.

Bewertung:   4,5/5  Tripadvisor

    Inhaltsverzeichnis